Bernstein: Gesamtprogramm Schalter- und Sicherheitstechnik

S F S F 11-12 1.8 0 1 3 6 2N 12,5N 23-24 21-22 13-14 13-14 21-22 0 10 35 55 75 6.5Ncm 6Ncm Gemeinsamkeiten elektromechanischer Schalter Schaltsysteme Die Schaltsysteme bilden das Herzstück jedes elektromechanischen Schaltgerätes und müssen dem jeweiligen Anwendungs­ fall entsprechen. Prinzipiell gibt es zwei Grundformen für Schaltsysteme, die sich aufgrund ihres mechanischen Aufbaus und demzufolge ihres Einsatzgebietes unter- scheiden: l Schleichschaltglieder l Sprungschaltglieder Schleichschaltglieder l Bei Betätigung erfolgen die Öffner- und Schließerfunktionen entsprechend der Bewegung des Stoßbolzens l Die Anfahrgeschwindigkeit regelt die zeitliche Länge der Kontaktöffnung (-schließung) l Großer Abstand / Betätigungsweg zwischen Öffner- und Schließerfunktion möglich l Die Schaltpunkte sind im Vor- und Rücklauf identisch Bild 1 zeigt die Kontaktkraft im Verlauf eines Schaltspiels für ein Schleichschaltglied. Überlappung l Das Schaltprinzip von Schleichschalt­ gliedern macht die Überlappung der Öffner-Schließer-Funktion möglich. Als Überlappung ist beim Umschalter mit Verzögerung der Bereich, in dem sowohl Öffner als auch Schließer ge- schlossen sind, gemeint. Bild 2 zeigt die Kontaktkraft im Verlauf eines Schaltspiels für ein Schleichschaltglied mit Überlappung. Sprungschaltglieder l Bei Betätigung erfolgt erst die Öffnerfunktion und dann unmittelbar die Schließerfunktion l Systembedingt entsteht keine Überlappung der Öffner-Schließer- Kontakte. Der Schalter liefert eine eindeutige Oder-Funktion. l Die Umschaltgenauigkeit ist nicht ab­ hängig von der Anfahrgeschwindigkeit l Gleichbleibend gute Löschung des Gleichstromlichtbogens l Sichere Kontaktgabe auch für sehr geringe Anfahrgeschwindigkeiten l Beim Erreichen des Umschaltpunktes löst der Sprungmechanismus die volle Öffnungsweite des Schaltkontaktes aus l Aufgrund der Kraftumkehr im mechanischen System entsteht ein unterschiedlicher Umschaltpunkt im Vor- und Rücklauf. Die Wegdifferenz ist die Hysterese. Bild 3 zeigt die Kontaktkraft imVerlauf eines Schaltspiels für ein Sprungschaltglied. 1) Umschaltpunkt im Vorlauf 2) Umschaltpunkt im Rücklauf Schaltdiagramm Das Schaltdiagramm hat die Aufgabe, die Funktion des Schaltgerätes näher zu beschreiben. Es verbindet die mechanischen Eingangs- größen, die über die Betätigungseinrich- tung auf das Kontaktsystem wirken, mit den elektrischen Ausgangsgrößen. Folgende Informationen sind dem Anwender durch das Schaltdiagramm gegeben: l Mechanische Eingangsgrößen (Kraft, Weg, Drehmoment, Winkel) l Elektrische Kontaktgabe im Vor- und Rücklauf l Klemmenbezeichnung l Erreichen der Zwangstrennung l Art des Kontaktsystems Schleichschaltglied Sprungschaltglied ■ Kontakt geschlossen ■ Kontakt offen Kontaktbezeichnung Gemäß DIN 50013 und DIN 50005 sind Anschlussbezeichnungen der Schaltglieder immer zweiziffrig. In Betätigungsrichtung sind die Kontakt- reihen fortlaufend mit der Ordnungsziffer (1. Ziffer) nummeriert. Zusammengehörige Kontakte eines Schaltgliedes erhalten die gleiche Ordnungsziffer. An zweiter Stelle steht die Funktionsziffer, sie bezeichnet die Art des Schaltgliedes. 1–2 Öffner 3–4 Schließer 5–6 Öffner mit zeitverzögerter Öffnung 7–8 Schließer mit zeitverzögerter Schließung Wegdifferenz zwischen Öffner- und Schließerfunktion Wegdifferenz zwischen Öffner- und Schließer- funktion F S 2) 1) Wegdifferenz (Hysterese) 12

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