Bernstein: Gesamtprogramm Sensortechnik

Magnete 1. Hartferritmagnete Barium- und Strontiumhartferrite sind preiswerte zuverlässige Komponenten, die auch in der Automatisierungs-, Steuerungs- und Messtechnik breite Anwendung finden. Beim Einsatz in einem höheren Temperaturbereich verringert sich der angegebene Schaltabstand (pro 1 °C = 0,2 %). Chemische Eigenschaften: Ferritmagnete sind Oxidkeramiken. Sie bestehen aus ca. 80 % Eisenoxid und ca. 20 % Bariumoxid oder Strontiumoxid. Die Magnete sind gegen viele Chemikalien wie z. B. Lösungsmittel, Laugen und schwache Säuren beständig. Bei starken organischen und anorganischen Säuren wie Salz-, Schwefel- und Flusssäure ist die Beständigkeit hauptsächlich durch Temperatur, Konzentration und Angriffszeit des Mediums zu bestimmen. Grundsätzlich ist die Beständigkeit durch Langzeitversuche zu ermitteln. Mechanische Eigenschaften: Aufgrund ihres keramischen Charakters sind Ferrite spröde und empfindlich gegen Schlag- und Biegebelastung. 2. Seltenerdmagnete Samarium-Kobalt- und Neodym- Eisen-Bor-Permanentmagnete sind leistungsstarke und qualitativ hochwertige Komponenten, die auch in der Antriebs- und Steuerungstechnik ihren Einsatz finden. Bei Anwendung in einem höheren Temperaturbereich verringert sich der angegebene Schaltabstand (pro 1 °C = 0,02 %). Chemische Eigenschaften: Alle Seltenerdmagnete zählen zu den metallischen Werkstoffen und zeigen entsprechend dieser Eigenschaften z. B. unmittelbar nach der Bearbeitung den typischen Glanz. Die Magnete sind gegen Umwelteinflüsse durch Oberflächenbehandlung (z. B. Nickel- Beschichtung) geschützt. Mechanische Eigenschaften: Bei Schlagbeanspruchungen treten leichte Absplitterungen auf. Seltenerdmagnete sind sehr empfindlich bei Vibrationen und können sich ummagnetisieren. 3. Kunststoffgebundene Magnete Kunststoffgebundene Permanentmag- nete haben ein interessantes Preis- Leistungsverhältnis und sind durch ihre Formgebungsverfahren in komplizierten Geometrien herstellbar. Gespritzte Magnete sind typische Verbundwerkstoffe. Das Magnetpulver ist in thermoplastischen Kunststoffen (Polyamide) eingebettet. Einer der wesentlichen Vorteile von kunststoff- gebundenen Magneten ist die enorme Formgebungsvielfalt. Chemische Eigenschaften: Bei kunststoffgebundenen Magneten können Oberflächenkorrosionen zum größten Teil ausgeschlossen werden. Die Magnete sind somit in den meisten Einsatzgebieten ohne zusätzliche Beschichtung einsetzbar. Mechanische Eigenschaften: Kunststoffgebundene Magnete können jederzeit auf Knickung und Biegung belastet werden, ohne das Material zu brechen oder abzusplittern. Einsatz in explosionsgefährdeter Umgebung Magnete dürfen nicht in explosionsgefährdeten Umgebungen Anwedung finden, weil sie Funken auslösen können. Schleifstaub und Späne von Seltenerdmagneten sind selbstentzündend und brennen mit hohen Temperaturen ab. Deshalb niemals trocken, sondern mit reichlich Wasser bearbeiten. Auch eingetrockneter Schleifstaub kann brennen. Starke Magnetfelder Diese können elektronische oder mechanische Elemente und Geräte stören oder zerstören. Dies gilt auch für Herzschrittmacher. Erforderliche Sicherheitsabstände sind in den Handbüchern dieser Geräte zu entnehmen oder bei den Herstellern nachzufragen. Radioaktive Strahlung Permanentmagnete dürfen radioaktiver Strahlung nicht über längere Zeit ausgesetzt werden. Sie verlieren sonst ihre Magnetisierung. Zubehör 130

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